Am Freitag den 5.8 war es soweit, der erste Tag der Weinlese
stand an. Früh morgens, kurz nach Sonnenaufgang machten wir uns, mit dem
Leseteam aus Jordanien auf den Weg in die Weinberge. Kathrin half uns heute
zusätzlich bei der Weinlese, da bei der Seahorse winery noch keine Ernte
ansteht. Anfangs hatte ich ein mulmiges Gefühl als die Männer aus dem Westjordanland
- Palästinenser aus dem Bus ausstiegen
und zu uns kamen. Ich war sehr gespannt was wohl passieren würde, wie sie wohl
zu Kathrin und mir sein werden. Ich war sehr überrascht, da sie alle sehr
freundlich zu uns waren und wir uns toll mit ihnen während der Arbeit unterhalten
haben.
Wir ernteten Sauvignon blanc, im hebräisch White Janaba in
kleine 20kg Kisten, sodass die gesunden Trauben unbeschädigt bleiben. Hierbei
erkannt man die hohen Qualitätsanforderungen an das Lesegut! Alle Trauben war
TOP gesund und haben ein unglaubliches Aroma – hoffen wir mal, dass wir das so
auf die Flaschen bekommen!
Während der Ernte kam bei Kathrin und mir das Gefühl auf das
hier in Israel sich die Uhren langsamer drehen – dies hing sicher mit den hohen
Temperaturen im Weinberg zusammen. Wir tranken sehr viel Wasser und schwitzten
es prompt wieder aus, ganz anders unsere nun jordanischen Freunde – sie empfanden
es nicht als besonders warm eher als angenehm da immer eine kleine Priese
wehte. Gegen 12 Uhr waren wir fertig mit der Lese und ich war sehr froh endlich
wieder im klimatisierten Weinkeller zusein. Wir stapelten die Trauben in das
Kühlhaus, sodass wir später kühle Trauben für die weiteren
Verarbeitungsschritte haben.
Nun war Siesta angesagt – wir hatten Pause bis 18 Uhr und
nutzen diese um mit Gadi ins Westjordanland zu fahren. Auf dem Weg dorthin
machten wir noch einen Stopp bei einem befreundeten Weingut der yaffo winery.
Auch dort wurden wir sehr herzlich begrüßt und dürfen gleich Ihre Weine
verkosten. Sie waren sehr interessiert was wir von den Weine halten. Die Weine
waren wirklich sehr gut sowie auch alle anderen israelischen Weine die wir bis
jetzt verkosten durften.
Auf dem Rückweg aus dem Westjordanland gab es am
Grenzübergang Verzögerungen und ich wurde ein wenig nervös, da ich es nicht einschätzen
konnte was hier vor sich geht. Gadi versicherte mir, das ich mir keine Sorgen
machen müsse da wir ein Israelischen Kennzeichen an unserem Auto haben –
tatsächlich war es so, dass der Wagen, der sehr streng kontrolliert wurde ein Jordanischen
Kennzeichen besaß und wir einfach durchgewunken wurden…
Nach unsere kurzen Reise ins Westjordanland und einem
Mittagsschlaf begannen wir mit der Traubenverarbeitung:
- Abbeeren
- Pressen mit eine halboffenen Membranpresse
- Mostvorklärung mittels Sedimentation ohne Zugabe von Behandlungsstoffen oder Enzymen
Die Arbeiten waren sehr aufwendig und zeitintensiv - es
war eine sehr große Ausdauer gefragt. Gegen 2 Uhr nachts hatten wir alle Trauben verarbeitet sowie die Maschinen
gereinigt und wir verabschiedeten uns in den wohlverdienten Feierabend.
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